düsseldorf, september 2021
mit mun wai lee

graben
untergrund
das einstechen in die erde nach dem regen
der boden nun weicher
nachdem der regenbogen sich über das gelände spannte
einstechen in den boden
wir beziehen uns auf eine neon-farbene linie auf dem boden
dialog mit spuren
die transformiert werden
anderes werden
der einstich und die festigkeit des materials
wie koordinieren uns mit unseren spaten und wie die erde hinauswerfen aus der fläche?
der haufen und das loch
zwei sich verändernde skulpturen
wir führen gespräche über ästhetik
stich für stich

eine insel mit zwei sträuchern, die über bleibt

     

der nächste morgen
ich gehe allein zur brache mit spaten und schaufel
grabe das loch weiter, um mehr in die tiefe zu gelangen
die erde wird roter
am oberen zaun stehen 4 personen in grünen uniformen
sie schauen mir zu
eine frau mit eimer und schaufel
die ein loch gräbt auf 14000m2
verschiedene bauvorhaben

die in grünen uniformen -erfahre ich später- sind vom umweltamt beauftragt
den müll im oberen teil zu beseitigen. sie tun es unter großem zetern
„ich will nicht in die spritzen fassen“. davon gibt es viele zwischen müll oder
gebrauchten kleidungsstücken in haufen
ich sollte die landschaft vermessen im aneinanderlegen der kleidungsstücke, die hier zurückgelassen wurden. als linie über erhebungen und absenkungen
eine linie aus getragenem textil über das gelände mit erinnerungen in den fasern des textils

die schichten im boden nun sichtbar
aus jeder entnehme ich
bodenproben und fülle sie in verschließbare plastiksäcke
zur späteren untersuchung
erinnerung in den schichten des bodens