Mit: Sabine Bitter, Helmut Weber, Jochen Becker, Jan Lemitz, Klaus Ronneberger, Leonie Wendel, Harald Schwenk, Oliver Gather, Susanne Priebs, Christoph Schmidt, Anja Schürmann, Oliver Sieber, Katja Stuke 

Ausgangspunkt für die Diskussionsrunde ‚Bildpolitischer Tisch’ ist die Gemeinschaftsarbeit ‚Wo seid Ihr, Kommunardinnen?’ der Fotokünstlerinnen Sabine Bitter / Helmut Weber (Wien/Vancouver) mit dem Stadt- und
Kulturforscher Michael Klein (Wien), abgedruckt in der Zeitschrift dérive # 84 / Place Internationale (2021). Auf insgesamt 6 Seiten plus eine Seite Bildquellennachweis wurden Bildmaterialien und befragende Texte überlappend montiert, welche von der Pariser Commune bis in die Gegenwart der Barrikaden von Hong Kong reichen. Ausgehend von der fotografietechnischen Bedingtheit, dass durch lange Belichtungszeiten bewegte Personen nicht oder nur als Schatten bildlich präsent werden, erkundet die in der Zeitschrift abgedruckte Arbeitsfassung „Die Schatten werden zu den Geistern all jener, die auf den anderen Bildern der Commune fehlen: hier machen sie jene sichtbar, die ansonsten unsichtbar geblieben wären, die doch in Betrieben und Werkstätten zu stehen hätten; hier befestigen sie am helllichten Tag die neue Stadt und stürzen so die gewohnte Aufteilung von Raum.“ Die hier erstmal öffentlich gemachte Arbeit wird bis zum Mai 2022 fortgesetzt und zur Diskussion gestellt. Ein erster ‚Bildpolitischer Tisch’ in Düsseldorf (am 1. Oktober) sowie eine Filmpräsentation beim urbanize-Festival in Wien (am 10. Oktober) sind hierbei erste öffentliche Gelegenheiten: Bücher, Texte und Bilder werden auf den Tisch gelegt, neu montiert und kommentiert. Wie bei einer Bildredaktion schreiten die Beteiligten das Material ab und sortiert es neu. Historisches Wissen um die Commune und die Geschichte der Fotografie sowie ihrer Apparaturen werden in Bezug gesetzt zu den aktuellen Kämpfen um das Recht auf Stadt.

Gemeinschaftsarbeit ‚Wo seid Ihr, Kommunardinnen?’ der Fotokünstlerinnen Sabine Bitter / Helmut Weber (Wien/Vancouver) mit dem Stadt- und Kulturforscher Michael Klein (Wien), abgedruckt in der Zeitschrift dérive # 84 / Place Internationale (2021):